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market-Studie: Bio-Fleisch immer stärker gefragt

Die Österreicher greifen beim Fleisch immer mehr zu Bio-Qualität. Das beweist, dass Kunden bereit sind für bessere Lebensmittel mehr zu bezahlen und dass der Aspekt des Tierwohls immer mehr an Bedeutung gewinnt. Diese Entwicklung spiegelt auch eine aktuelle market-Studie im Auftrag von Ja! Natürlich wider.

„Die Verkaufszahlen von 2016 belegen eindeutig, dass der Markt in Bewegung ist, sich ein Paradigmenwechsel zu bewussterer Ernährung abzeichnet und Konsumenten mehr denn je zu Biofleisch und -wurst greifen.

Damit einhergehend verschieben sich die Vorlieben ganz eindeutig von Schweinefleisch zu Hühner- und Rindfleisch“, berichtet Martina Hörmer, Geschäftsführerin von Ja! Natürlich. Damit haben sich 20 Jahre harte Arbeit und Ausdauer gelohnt, denn 1997 zählte Rewe zu den ersten, die unter Ja! Natürlich flächendeckend Biofleisch angeboten haben. „Heute können wir unseren Kunden das mit Abstand breiteste Sortiment an Biofleisch anbieten und sehen, dass der Wunsch nach qualitativ hochwertigem Fleisch nicht länger nur ein Lippenbekenntnis, sondern mittlerweile gelebtes Einkaufsverhalten ist. Denn fest steht, dass eine artegerechte Tierhaltung der wichtigste Grund ist, Bio zu kaufen“, so Hörmer.

Österreicher sind Fleischtiger

Eine von Ja! Natürlich in Auftrag gegebene und von market durchgeführte Studie zeigt: Zwei von drei Österreichern essen täglich (4%) oder mehrmals wöchentlich (59%) Fleisch. Mit insgesamt 61% der Befragten gab der Großteil außerdem an, nur ungern auf Fleisch verzichten zu wollen.

„Die Studie zeigt sehr eindrucksvoll, dass die Österreicherinnen und Österreicher starke Fleischesser sind – und dass sie den Fleischkonsum in der Entwicklung ihrer Kinder auch für sehr wichtig halten“, erklärt Werner Beutelmeyer, Institutsvorstand und Geschäftsführer von market, die Studienergebnisse. Denn Fleisch spielt für die Erwachsenen nicht nur in ihrer eigenen Ernährung, sondern auch in jener der Kinder eine große Rolle, das gaben 75% der Befragten an. 13% dieser Personen sind sogar der Meinung, dass Fleisch in der Kinderernährung unerlässlich ist.

Tierwohl und Tierschutz sehr wichtig

Den Österreichern ist das Tier wichtig – auch beim Fleischkauf. Das Ranking führt eine hochwertige Fütterung der Tiere an (87%), gefolgt von der regionalen Herkunft (86%) und der artgemäßen Tierhaltung (85%). Auch in der Nutztierhaltung setzen Kunden verstärkt auf Tierwohl-Kriterien: am wichtigsten sind den Befragten kurze Transportwege und artgemäße Tierhaltung der Nutztiere (jeweils 95%) und der sparsame vorbeugende Einsatz von Medikamenten und Antibiotika (91%).

„Die Studie zeigt, dass Lebensmittel heute nicht mehr einfach nur schmecken, sondern moralischen Werten genügen müssen. Tierwohl ist einer dieser Werte und steht als DAS zentrale Anliegen von Ja! Natürlich seit jeher im Fokus unserer Projekt-und Produktentwicklung. Dass Tierwohl-Kriterien wie mehr Platz im Stall, Freilauf, etc. für die Konsumenten auch in der Nutztierhaltung eine große Rolle spielen, freut uns daher sehr“, erklärt Hörmer. Die Befragung von market zeigt aber auch: artgemäße Tierhaltung gewinnt an Bedeutung, trotzdem fühlen sich die Österreicher schlecht über die gängige Nutztierhaltung informiert (60% nur unzureichend, sehr gut sogar nur 8%). „Tierwohl gewinnt beim Fleischkauf zwar immer mehr an Relevanz, dieses Ergebnis zeigt aber auch, dass noch viel Informations- und Aufklärungsarbeit zu leisten ist“, so Beutelmeyer.

LEH: 19,5% höherer Bio-Fleischabsatz

Laut AMA-Marketing GesmbH essen die Österreicher rund 65 Kilogramm Fleisch pro Kopf und Jahr. Das entspricht bei rund 8,5 Mio. Einwohnern einer Summe von 552.500 Tonnen. Von der Gesamtsumme wurden im Vorjahr laut Nielsen-Bio-Frischedaten 142.609 Tonnen im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel verkauft, davon 6.067 Tonnen in Bio-Qualität.

Obwohl der gesamte Fleischmarkt im LEH im Vergleich zum Vorjahr stabil ist (leichtes Minus von 0,8%), ist der Bio-Bereich um 19,5% gewachsen und hält jetzt bei einem Marktanteil von 4,3%. Am Markt zeigen sich damit deutliche Verschiebungen beim Fleisch nicht nur von Schweinefleisch in Richtung Hühner- und Rindfleisch, sondern vor allem vom konventionellen in Richtung Biofleisch.

„Die Konsumenten ernähren sich heute bewusster denn je, der Preis verliert auch beim Fleischkauf immer mehr an Relevanz. Die Österreicher essen tendenziell weniger, dafür qualitativ hochwertigeres Fleisch, das sie mit gutem Gewissen genießen können“, so sagt Hörmer. Ja! Natürlich hält laut Nielsen-Bio-Frischedaten derzeit bei einem Marktanteil bei Biofleisch von rund 44%, die Umsatzzahlen konnten in den letzten Jahren kontinuierlich gesteigert werden. Rewe bzw. Ja! Natürlich sieht in dem Erreichten daher den Auftrag, in Zukunft noch deutlicher auf Tierwohl zu setzen sowie die Konsumenten stärker und klarer über die Kriterien und Vorteile einer artgemäßen Nutztierhaltung zu informieren.

 

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